Dir fällt es schwer Dich hinsichtlich eines Studiums festzulegen? Du bist überfordert mit den vielen Möglichkeiten und genervt von all den Fragen? Damit Du nicht sofort wegklickst, wollen wir das Thema auflockern und die Studienwahl mit Online-Dating vergleichen. Im zweiten Teil werden wir Dir eine Lösung in Form einer professionellen Studienberatung aufzuzeigen.
Die Studien- und Berufswahl zählt sicherlich zu den wichtigsten Entscheidungen in Deinem Leben. Zwar wirst Du vermutlich nicht mehr 40 Jahre im gleichen Beruf und im gleichen Betrieb arbeiten, wie das in der Generation Deiner Eltern noch eher der Fall war. Dennoch legst Du mit der Richtung, die Du einschlägst, den Grundstein für einen sehr großen Teil Deines Lebens. Immerhin nimmt Arbeit den zweitgrößten Teil unserer Lebenszeit ein (mit Schlafen verbringen wir übrigens die meiste Zeit unseres Lebens – im Durchschnitt über 24 Jahre). Mit unserem Beruf verbringen wir im Schnitt 7 volle Jahre. Das sind umgerechnet mehr als 2.500 Tage. Mehr als 60.000 Stunden. Das macht die Entscheidung über die eigene berufliche Zukunft so wichtig. Gleichzeitig verändern sich durch die Digitalisierung die Rahmenbedingungen der Arbeitswelt und der Studienlandschaft. Home-Office, Fernunterricht und fast grenzenlose Möglichkeiten. Wie soll man da den einen, richtigen Studiengang oder Beruf für sich finden?
Vergleichen wir die Studienwahl mit der Partnerwahl. Stell Dir vor, Du willst einen Partner finden und scrollst und wischst durch Bilder und Profile auf Instagram oder Tinder. Erstens: Du hast eine riesige Auswahl. Zweitens: Alle zeigen sich von ihrer Schokoladenseite. Drittens: Du weißt vielleicht noch gar nicht so genau welche Eigenschaften die Person haben sollte, damit sie langfristig zu Dir passt. Bis hierhin sollte Dir das bekannt vorkommen. So ähnlich ist das mit der Studienwahl. Erstens: Die Auswahl ist beinahe unendlich. Im Wintersemester 2020/20211 gab es allein an deutschen Hochschulen und Universitäten 20.359 Studiengänge. Davon über 9.000 im Bachelor. Natürlich ähneln sich viele davon oder haben sogar den gleichen Namen. Auch auf Instagram & Co sehen sich viele Profile ähnlich. Und genau das macht es so schwierig, weil Du genauer hinschauen musst, was sich hinter einem schönen Profilbild verbirgt. Zu dem Dschungel an Studiengängen in Deutschland kommen noch zahlreiche Ausbildungen und Optionen im Ausland.
Zweitens: „Filter“ und „Schokoladenseite“. Auf Online-Plattformen zeigen sich die meisten Menschen von ihrer besten Seite. Genauso machen es Hochschulen und Universitäten mit ihren Studienangeboten und benennen diese ebenfalls möglichst sexy. Das ist insbesondere an privaten Hochschulen so, aber auch die staatlichen Unis und Hochschulen versuchen sich möglichst attraktiv darzustellen. Warum Betriebswirtschaftslehre studieren, wenn man auch International Business studieren kann.
Kommen wir zum dritten Punkt: Du weißt möglicherweise noch gar nicht was Du willst, worin Du gut bist, worauf Du Wert legst und welche Eigenschaften Dein zukünftiger Partner bzw. Studiengang haben sollte, um perfekt zu Dir zu passen. Und das ist völlig okay. Woher soll man das denn auch wissen? Das Abitur und die Schule bereiten uns in der Regel nur selten auf die Herausforderungen des nächsten Lebensabschnitts vor. Eine Schülerin, Naina, hat das mal ziemlich gut auf den Punkt gebracht: „Ich bin fast 18 Jahre alt, habe keine Ahnung von Miete, Steuern und Versicherung. Aber ich kann eine Gedichtanalyse schreiben – in 4 Sprachen.“ Von einigen Berufsmessen oder Informationstagen abgesehen, bekommt man während der Schulzeit auch relativ wenig Einblick in mögliche Berufsfelder, die zu den eigenen Talenten passen.
Beim Dating ist ein Vorgehen nach dem Trial-and-Error-Prinzip okay. D.h. natürlich wirst Du im Verlauf Deines Lebens verschiedene Menschen kennenlernen und daten bis Du schließlich möglicherweise einen passenden Partner für Dein Leben findest (vorausgesetzt Du willst das). Wenn wir das gleiche Vorgehen anwenden würden, um einen passenden Studiengang zu finden, dann müssten wir unzählige Unis besichtigen, einige Studiengänge beginnen, um sie besser kennenzulernen und doch wieder abbrechen, weil es möglicherweise nicht passt. Damit verschwendest Du neben Zeit auch viel Geld. Lebenshaltungskosten, wie Miete, Essen, Klamotten oder Feiern. Solange Du zuhause wohnst, ist das vielleicht noch kein Problem. Aber möglicherweise ziehst Du für Dein Studium in eine andere Stadt oder willst eines Tages auf eigenen Beinen stehen. Dann sind diese Ausgaben für Dich ein wichtiges Thema. Wenn Du zudem darüber nachdenkst ein Studium an einer privaten Hochschule zu beginnen, dann wird Dich das zusätzliche Studiengebühren kosten. Und jetzt das Wichtigste: Studien zeigen, dass in Deutschland 29%2 der Studienanfänger:innen innerhalb der ersten beiden Semester das Studium wieder abbrechen. D.h. 1 von 3 Studierenden fängt ein Studium an, muss Geld verdienen oder einen Kredit aufnehmen, um die Lebenshaltungskosten und Studiengebühren zu bezahlen, bricht es dann wieder ab und steht nach 12 Monaten wieder an der gleichen Stelle wie zuvor. Neben Zeit und Geld kommt insbesondere noch Frust dazu. Wenn eine Beziehung endet, dann kratzt das oftmals auch am eigenen Ego.
Für die Identitätsfindung und Partnerwahl ist dieser Prozess ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Und auch im Berufsleben wirst Du einige Irrungen und Wirrungen erleben. Dennoch sind wir überzeugt, dass wir Dir einiges an Geld, Zeit und Frust ersparen können. Wir haben Guided Start auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse der Berufspsychologie entwickelt und wollen Dich damit bei Deinem Studienwahlprozess unterstützen. In der Berufspsychologie geht es im Wesentlichen um eine Passung zwischen Person und Beruf bzw. Studium als Vorstufe zum Beruf. Um bei unserem Dating-Vergleich zu bleiben. Wir wollen das beste Match für Dich! Wie kriegen wir das hin? Wie wir aus der unendlichen Vielfalt an Möglichkeiten genau das finden, das zu Dir und Deinen Stärken, Talenten, Interessen & Wünschen passt, erfährst Du im zweiten Teil dieses Artikels.
Quellenangabe:
(1) Dudek, K., Tauch, C., Thesing, H. (2020). Statistiken zur Hochschulpolitik 1/2020.
(2) Heublein, U., Ebert, J., Hutzsch, C., Isleib, S., König, R., Richter, J., Woisch, A. (2017). Zwischen Studienerwartungen und Studienwirklichkeit. Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.