Eine der vielen Fragen, die sich viele am Ende der Schulzeit stellen, ist die, wie es beruflich oder in Sachen Studium weitergehen soll. Unter einer Vielzahl von Alternativen gibt es drei, die für junge Menschen in Deutschland besonders relevant sind: Ausbildung, Fachhochschule oder Universität. Um Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir einige wichtige Fragen zusammengestellt, die Dir bei Deiner Wahl helfen werden:
1. Was willst Du werden?
Dies ist ein Thema, das in den meisten Fällen im Mittelpunkt Deiner Überlegungen stehen wird. Warum ist es wichtig sich vor der Wahl der Institution darüber Gedanken zu machen? Weil sich Deine Möglichkeiten ändern, wenn Du Zahnmedizin studieren willst oder wenn Du Designer oder Sozialarbeiter werden willst. Normalerweise sind Studienbereiche wie Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin, Philosophie, Literatur oder einige Ingenieurstudiengänge nur an Universitäten verfügbar. Für andere Bereiche wie Design, Wirtschaft, Kommunikation, Tourismus oder Sozialarbeit gibt es mehrere Optionen an verschiedenen Arten von Institutionen. Je nachdem, ob Du einen eher akademischen und forschungsorientierten Schwerpunkt bevorzugst oder eine stärker praktische Ausrichtung mit dem Fokus auf einen Job haben möchtest.
2. Welchen Typ Lehrer bevorzugst Du?
Seien wir ehrlich, ein großer Teil einer guten Bildung hängt von Deinen Professor:innen / Dozierenden ab. Sind sie auf dem neuesten Stand? Sind sie in der Lage, Dich zu motivieren? Können sie die notwendigen Konzepte, die Du lernen musst, richtig zu vermitteln? Und das Profil des Lehrpersonals ändert sich stark, je nachdem, für welche Institutionen sie arbeiten. Professor:innen an Universitäten haben in der Regel ein stärker akademisch orientiertes Profil, sie kennen alle Details der Theorie, konzentrieren sich gerne auf die akademische Forschung und werden daran interessiert sein, dass Du detailorientiert, theoretisch und analysierend arbeitest. Wenn es Dir Spaß macht, in die Tiefe der Themen Deines Interesses einzutauchen und ein Experte auf Deinem Gebiet zu werden oder wenn Du das Gefühl hast, dass Du in Zukunft in der Forschung oder als Professor:in tätig sein möchtest, dann könnte die Universität die beste Option für Dich sein. Professor:innen und Dozierende an Fachhochschulen hingegen verfügen eher über eine Kombination aus akademischem Wissen und praktischer Erfahrung. Sie werden Dich durch die akademischen Grundlagen führen und Dir auch klare Richtlinien geben, wie dieses Wissen in der realen Welt angewendet wird. Sie bieten das Beste aus beiden Welten durch praktische Projekte, Fallstudien aus dem wirklichen Leben und Projekten im Team. Gute Professor:innen und Dozierende an Fachhochschulen werden von Dir nicht nur ein gutes Verständnis der wichtigsten theoretischen Konzepte verlangen, sondern auch ein Verständnis dafür, wie dieses Wissen in der realen Welt angewendet wird. Wenn Du eine gute Mischung aus Praxis und Theorie im Studium haben möchtest, dann kann eine Hochschule die richtige Wahl für Dich sein. Wenn Du stark praktisch veranlagt bist und eine der verschiedenen Formender Berufsausbildung anstrebst, liegt der Fokus meist auf der Anwendung. Hier muss man unterscheiden, ob es sich um eine duale Ausbildung in einem Unternehmen und der Berufsschule oder eine schulische Ausbildung an einer Berufsfachschule handelt. In der Regel geht es bei einer Ausbildung um praktische Fertigkeiten für operative Tätigkeiten. Theorie und konzeptionelles Arbeiten stehen eher im Hintergrund. Deine Ausbilder:innen in der dualen Ausbildung sind Expert:innen im „Doing“. Wenn es Dein Ziel ist, bestmöglich für den schnellen Berufseinstiegbereit zu sein und Du Deinen Fokus auf praktische, sofort anwendbare Fertigkeiten anstelle von Theorie legen willst, dann könnte die Option der (dualen) Ausbildung richtig für Dich sein.
3. Welcher Lerntyp bist Du?
Hier geht es um Dich. Und immer, wenn es um Dich geht, solltest Du Dich selbst am besten kennen. Universitäten verlangen im Allgemeinen, dass Du viel Zeit in das Selbststudium investierst, recherchierst, liest, analysierst und Hausarbeiten meist allein verfasst. Abhängig von der Größe der Universität und der Anzahl der anderen Studierenden werden Dir Deine Professor:innen weniger Aufmerksamkeit schenken, Eigenverantwortung wird gefragt sein! Das ist großartig zur Förderung Deiner Selbstdisziplin, Deinem kritischen Denken und Deinen analytischen Kompetenzen.
Fachhochschulen haben in der Regel kleinere Gruppen, was wiederum von der Größe der Institution und Deiner spezifischen Studiengruppe abhängt und sie haben tendenziell mehr Gruppenprojekte sowie praktische Aufgaben als Universitäten. Du musst zwar immer noch lesen, analysieren und die Theorie verstehen, aber im Allgemeinen wirst Du hier mehr von den Dozierenden unterstützt und musst für Projekte mehr mit Deinen Kommiliton:innen zusammenarbeiten, was Deine Kompetenzen in den Bereichen Teamarbeit, Kommunikation und Kooperation verbessert.
In einer dualen Ausbildung konzentrierst Du Dich auf die Praxis. Hier wendest Du sofort an, was Du gerade lernst. Dabei arbeitest Du in einem konkreten Unternehmen und lernst direkt die für den konkreten Ausbildungsberuf relevanten Tätigkeiten. Abwechselnd kommen „theoretische“ Phasen an der Berufsschule dazu. Damit ist eine solche Form der Berufsausbildung am stärksten auf die Praxisausgerichtet. Eine schulische Ausbildung, die ausschließlich an einer Berufsfachschule stattfindet ist zwar auch praktisch auf den Ausbildungsberuf ausgerichtet, jedoch nicht in einem einzelnen Unternehmen. Damit werden Deine Kompetenzen etwas allgemeiner und in mehreren Unternehmen einsetzbar sein.
Wie immer ist die richtige Wahl, was für Dich funktioniert. Dein Weg ist individuell, nehme Dir Zeit darüber nachzudenken und versuche Dich und Deine Erwartungen dabei selbst kennenzulernen.
Und wenn Du professionelle Unterstützung bei der Studien- oder Ausbildungswahlbenötigst, sind wir für dich da.
Guided start. we guide, you start.